Bewertung 6/6 Pommesgabeln
Genre Power Metal
Label Sony Music
Releasedatum 18. Januar 2013
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Henni hört Helloween: Review zu Helloweens neuestem Studioalbum

6. März 2013, 22:25 - review, helloween, sony-music - geposted von henni

Da liegt doch tatsächlich die neue Helloween-Scheibe Straight Out Of Hell in meinen Händen; ein kurzes Reinhören legt mir nahe, euch von meinen Erfahrungen zu berichten. Die Band sagt selbst, dass das Album positiver als sein Vorgänger sei:

These songs will kick even the laziest listener’s ass.” - Michael Weikath

Nun, ob das stimmt, wird sich zeigen.

Straight Out Of Hell ist das mittlerweile 14. Studioalbum der Hamburger Speed-Metal-Veteranen und erschien bereits am 18. Januar 2013. Anlässlich dieses Albums wird Helloween auch auf Tour gehen - und zwar nicht alleine sondern mit Gamma Ray, der Band des Helloween-Mitgründers Kai Hansen. Auf ihrem YouTube-Channel gibt es Hörbeispiele und auch das Musikvideo zu Nabataea zu sehen.


Review:

Der erste Track Nabataea fetzt nach einen kurzen leisen Intro richtig gut los. Insgesamt spielt Helloween sehr schön mit Tempo- und Rhythmuswechseln. Die Übergänge sind jedoch sehr schön fließend - das macht das Hören angenehm. Der Part "Children Children don't you cry" gefällt mir persönlich sehr gut; er bringt nochmal etwas Fahrt in den Song. Das ruhige Ende gefällt mir wie auch der Anfang eher nicht. Es scheint nicht wirklich zum Rest zu passen. Zu Nabataea hat Helloween auch ein Musikvideo veröffentlicht, das sich sehen lässt.

Nach einem cleanen Gitarrenintro empfängt den Hörer bei World Of War ein schönes Drumgewitter. Genau wie brachialem Geknüppel sanftere Rhythmen gegenüberstehen, hat der harte Gesang des einen Parts einen clean gesungen Gegenpart.
Das Solo des Bassisten ist dem Anfang des folgenden Gitarrensolos bei weitem überlegen; das Gitarrensolo wendet sich aber dann ab von Schnelligkeit und hin zu raffinierter Verspieltheit.

Live Now! beginnt mit einem nett akzentuierten Intro. Die immer wiederkehrende Hook hat einen tollen Ohrwurmcharakter. Auch bei diesem Gitarrensolo wird der Hörer das Gefühl nicht los, dass der Gitarrist sein Handwerk versteht. Im Vergleich zum Rest des Titels ist die Bridge eher ruhig gehalten.

Auch das melodische Intro bei Far From The Star ist sehr gut gelungen. Der Gesang prescht richtig gut nach vorn. Unterstützt wird er dabei von einem angenehmen Rhythmusbett. Beim Solo ergänzen sich cleane und verzerrte Gitarre sehr hörenswert.

Das Intro des nächsten Tracks legt erstmal die Idee nahe, dass Burning Sun ein eher ruhiges Stück wird. Doch das täuscht: es nimmt langsam an Fahrt auf und Andi Deris singt Halford-ähnlich, was mir persönlich doch sehr gefällt. Auch wenn der Song anfangs im Vergleich zu den anderen eher unscheinbar vorkam, überzeugt mich das Ende mit epischen Backgroundgesängen und hebt Burning Sun sogar hervor.

Der nächste Titel Waiting For The Thunder beginnt mit netter Klaviermusik, diese wird dann aber schnell durch Gitarre, Drums und Bass aufgenommen. Auffällig ist die Abwechslung zwischen langsam und schnell, laut und leise, sanftem- und gepressten Gesang. Diese Abwechslung macht richtig Spaß!

Wie es der Titel nahe legt, beginnt Hold Me In Your Arms mit einem ruhig gehaltenen, fast schon sphärischen Intro und doch eher romantischem Gesang. Dies ändert sich auch nicht großartig. Der Refrain klingt zwar etwas bombastischer, doch zusammengefasst ist Hold Me In Your Arms eine schöne Rockballade. Auch das Klaviersolo passt.

Dass der Titel Wanna Be God so kurz ist, finde ich leider etwas schade. Die Drums sind schön vorantreibend. Man hat das Gefühl, dass nach den fast eineinhalb Minuten Intro der Hauptteil des Liedes noch kommen müsste - dem ist jedoch leider nicht so.

Der Titeltrack des Albums Straight Out Of Hell präsentiert dem Hörer Powermetal in seiner Höchstform. Häufige Tempowechsel, treibende Bassläufe im Hintergrund und der Gesang klingt abwechslungsreich. Ein rundum fetziges Stück.

Asshole beginnt schon passend böse. Auch der Offbeat im Hintergrund überzeugt. Der Rhythmus an sich macht bei Asshole viel Spaß.

Mit ordentlich Geschwindigkeit und Fulminanz beginnt Years. Die Geschwindigkeit hält es sogar bis zum Schluss und die Geigenklänge im Hintergrund sind auch ganz nett.

Make Fire Catch The Fly beginnt im Gegensatz zum vorherigen Track eher sphärisch ruhig. Der Gesang wechselt sich wieder zwischen sanftem und harten Gesang ab. Das Tempo ist wie gewohnt hoch. Was ich persönlich richtig gut fand war das im Solo, das im Thema des Gesangs aufgegriffen wurde.

Wie könnte Church Breaks Down passender beginnen als mit Glockenschlägen, Choral und Orgelklängen? Die Drums gefallen mir bei Church Breaks Down richtig gut. Das Gitarrensolo klingt gut, wird jedoch etwas von den Drums überspielt. Trotzdem geht es dann nochmal gegen Ende richtig ab und bedient sich der Halbtonschritte als Klimax.

Das Intro bei Shot of Life beinhaltet nette Akzente. Passend zum gepressten Gesang serviert uns Helloween hart angeschlagene Chords. Auch die Fill-ins der Gitarre sind richtig cool. Ebenso passt die Bridge mit den Bassläufen gut in den Titel.

Warum Burning Sun nochmal als Hammond-Version auf dem Album zu finden ist, wird ziemlich schnell klar. Die Hammond-Orgel passt thematisch gut dazu und produziert richtig Freude im Gehörgang.


Tracks:

  1. Nabataea (7:03)
  2. World Of War (4:58)
  3. Life Now! (3:12)
  4. Far From The Stars (4:44)
  5. Burning Sun (5:35)
  6. Waiting For The Thunder (3:55)
  7. Hold Me in Your Arms (5:12)
  8. Wanna Be God (2:02)
  9. Straight Out Of Hell (4:36)
  10. Asshole (4:11)
  11. Years (4:25)
  12. Make Fire Catch The Fly (4:25)
  13. Church Breaks Down (6:10)
  14. Another Shot Of Life (5:13)
  15. Burning Sun (Hammond Version) (5:34)

Line-Up:

Andi Deris - Gesang
Michael Weikath - Gitarre
Sascha Gerstner - Gitarre
Markus Grosskopf - Bass
Dani Löble - Schlagzeug


Fazit:

Das gesamte Album hat mir sehr gut gefallen. Es macht von Anfang an gute Laune und hat für jede Stimmung eines Metalherzens den passenden Song auf Lager. Michael Weikath hat recht behalten: Es tritt sogar den faulsten Metaller in den Arsch. Einziges Negativum bleibt die Tatsache, dass Wanna Be God so kurz geraten ist. Da ich aber nicht päpstlicher sein möchte als der Papst...
....gibt es auf jeden Fall 6 von 6 Pommesgabeln!