Bewertung 5.5/6 Pommesgabeln
Genre Melodic Death Metal, Metalcore
Label Deafground Records
Releasedatum 2. März 2012
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henni hört Hardcore: All Will Know - contact.

7. Mai 2013, 18:24 - review, all-will-know, deafground - geposted von henni

Auch wenn die Scheibe schon etwas älter ist gibt es ein Review dazu. Warum? Nun, ich hatte auf der "Brutal Vision Volume 1“ meinen ersten Kontakt mit der Band All Will Know und da haben sie mir so gut gefallen, dass ich euch deren Album contact. nicht vorenthalten kann. Schaut man sich die Besetzung der Band an stellt man schnell fest, dass die Mitglieder der erst 2010 gegründeten Band nicht nur auf einer Hochzeit tanzen, sondern gleich bei mehreren Bands ihr musikalisches Können unter Beweis stellen (u.a. Adorned Brood). Musikalisch lässt sich die All Will Know eher beim Metalcore und Melodic Death Metal einordnen. Doch auch andere Stilrichtungen lassen sich ab und zu heraushören. Aktuell sind All Will Know dabei, ein zweites Album zu schreiben. Man darf also gespannt sein. Wer sich selbst ein Bild machen will, kann das zum einen auf der Bandhomepage selbst tun oder aber auf ihrem YouTube-Kanal vorbeischauen.


Review:

Der Opener The Weakest Spot geht schon von einem kleinen Fade-in aus richtig ab. Die Drums treiben gut voran und auch der Rest ist stimmig. Der Gesang wechselt sich zwischen fast schon zartem Gesang, harten Growls und sogar Screams ab. Teilweise klingt es fast wie ein Duett zwischen clearen Vocals und Growl. Auch passt der Sänger seine Stimme der Atmosphäre der einzelnen Parts an - das klingt einfach stimmig. Auch die Leadgitarrenläufe klingen gut.

Static beginnt nach einem kurzen Intro noch brachialer als der Vorgänger. Riffs, Drums und auch der Bass drücken sich dem Hörer gut entgegen. Die Screams sind von Anfang an zu hören. Doch kommt auch in den fast schon sphärischen Passagen wieder passend der ruhigere Gesang durch. Die Übergänge zwischen hart und weich hören sich gut an.

Nach einem kurzem Drum-Ohröffner greift die Gitarre den Rhythmus von Feeding The Aftermath auf und nach und nach entwickelt sich ein recht ansehnliches Klangbett, dessen Spannung mit Einsetzen des Gesangs noch weiter aufgebaut wird. Schließlich setzen die Growls ein und alles ist wieder gut. Auch bei Feeding The Aftermath wechseln sich Screams und Standard-Gesang ab. Doch auch hier scheint die Rechnung aufzugehen. All Will Know haben hier erneut sauber gearbeitet. Das Solo passt gut zum gesamten Song. Dass am Ende Screams und cleaner Gesang parallel laufen finde ich besonders gelungen.

Rise And Fall Of… ist das obligatorische Interlude. Doch auch hier zeigt All Will Know, dass sie mehr können als jede 0815-Hardcore-Band. Der Song klingt durch seine Trommeln und die Hörner nach altem Rom und Militär.

Der Übergang von Rise And Fall Of… zu A Dying Heart gelingt und der Track beginnt direkt mit ordentlichen Riffs. Das Leadgitarrenlastige Intro wird durch Growls unterstützt. Im weiteren Verlauf werden Growls mit Leadgitarre und cleane Vocals mit der Rhythmgitarre gepaart. Das gefällt mir besonders gut. Auch die Hook: "It’s a little hard to […]“ blieb mir noch tagelang im Gehörgang hängen. Der cleane Gesang erfährt gegen Ende eine Klimax in dem durch die Alarmsirenen nochmal in die Growls übergeleitet wird. Auch Drums und Bass treiben bei A Dying Heart sehr angenehm voran.

How Far Would You Go lässt schon am Klavier-Intro mit Grammophonakustik-erkennen, dass es sich um eine Ballade handelt. Auch die Geigen im Hintergrund unterstützen diese Vermutung. Als dann E-Gitarre und Bass einsetzen wird aber schnell klar, dass sie nur als Hintergrund gedacht sind. Nichtsdestotrotz machen sie ihre Arbeit richtig gut und verleihen dem Song den nötigen Tiefgang. Der Sänger zeigt seine Stimme in dem Track von seiner zartsamtenen Seite. Schön!

Mental Takedown beginnt passend - das Intro klingt nach Nervenheilanstalt. Auch wenn das noch etwas ruhig wirkt geht der Song danach derbst ab und lädt zur kräftigen aggressiven Gruppentherapie (auch als Moshen bekannt) ein. Die Drum-Zwischenschläge finde ich richtig gelungen. Leider ist der Klang des Gewehrs etwas unrealistisch und erinnert eher an einen Schreibmaschinenumbruch. Schade. Doch direkt danach wird der Hörer wieder durch gelungen Hardcore-Sound überzeugt. Die Klaviermelodie im Hintergrund gefällt mir auch recht gut.

Gleich zu Beginn von Counting Stars freut sich mein Ohr über die Akzente im ruhiger gehaltenen Intro. Danach geht es wieder einmal ordentlich ab. Growls und cleane Vocals wechseln sich zwischen Refrain und Strophe wieder einmal ab. Die Riffs sind immer gut gesetzt; als Übergang, als Background und einfach als Riff. Die Backgroundgrowls gefallen mir ebenso wie die Growls in den Übergängen. Das Solo passt gut in den Track und sowohl die ruhigeren Parts als auch das Ende des Songs sind passend.

Der letzte Track Devolution beginnt eher ruhig und sphärisch, doch auch hier setzen bald Screams und Shouts ein und der Song nimmt Fahrt auf. Die Leadgitarre leistet abermals gute Arbeit aber auch die Rhythmuskombo arbeitet hervorragend. Bei Devolution gefällt mir das Duett zwischen ruhigem Gesang und harten Screams, Shouts und Growls am allerbesten. Teile des Songs klingen als ob sie eher aus der Mittelalterrichtung kommen - das tut dem Gesamtwerk aber keinen Abbruch sondern unterstützt es sogar noch.


Tracks:

  1. The Weakest Spot (4:40)
  2. Static (4:23)
  3. Feeding The Aftermath (4:53)
  4. Rise And Fall Of... (0:54)
  5. A Dying Heart (3:39)
  6. How Far Would You Go? (5:00)
  7. Mental Takedown (3:37)
  8. Counting Stars (5:01)
  9. Devolution (4:52)

Line-Up:

  • Mo Stübig (Vocals)
  • Steve Kiai (Vocals)
  • Jan Jansohn (Guitars)
  • Sascha Smollen (Guitars)
  • René Ellrich (Bass)
  • Sebastian Kraus (Drums)
  • Felix Walzer (Keys)

Fazit:

Alles in allem bleibt mir nur zu sagen, das mir das Album echt Spaß beim Hören bereitet hat. Auch, dass manche Parts ähnlich klingen packe ich in die Schublade "Der eigenen Linie treu bleiben". contact. ist und bleibt ein Metalcore-Album, das jedem Metalhead etwas bieten kann und deshalb...

... gibt es auf jeden Fall 5,5 von 6 Pommesgabeln!