Haggards Dragonfest im Z-7

12. April 2015, 20:35 - konzertbericht, aevum, sound-storm, dragonfest, arcana-opera, haggard - geposted von ThiefMaster

Samstag Abend, Z-7 Pratteln. Kurz nach 19 Uhr öffnet der Einlass des Z-7 für das Dragonfest, wobei sich der Andrang trotz Wochenende noch sehr in Grenzen hält...

Eine halbe Stunde später fangen die Italiener von Arcana Opera mit ihrer 30-minütigen Openershow an. Selbst die ersten Reihe ist noch fast leer; was sich aber zum Glück während des Konzerts schnell ändert. Stilistisch spielen Arcana Opera sehr melodischen Power Metal mit Geigenbegleitung. Leider waren die Songs alle auf italienisch, sodass sie für die meisten Anwesenden nicht wirklich verständlich waren. Dennoch ein gutes Konzert!

Der zweite Slot des Abends wurde ebenfalls mit einer italienischen Band besetzt: Aevum. Mit teilweise leicht steampunkig angehauchtem Outfit und zwei Sängern betraten sie die Bühne und gaben einen interessanten Mix aus Growling und opernhaftem cleanen Gesang zum Besten. Beim dritten Song kam noch eine Tänzerin auf die Bühne, deren Kleid den Eindruck erweckte, dass sie von einer Hochzeit entlaufen sei. Aber sehr kurzweilig, und es sollte nicht die letzte Überraschung sein! Das letzte Lied fing mit kirchentypischem Gesang an und sogleich kam eine junge Dame in Kutte auf die Bühne, die still in einem Buch las. Meine Vermutung war ja, dass sie den Leibhaftigen beschwören wollte, aber am Ende hat es sich herausgestellt, dass sie eine Hasspredigerin der Inquisition war. Ich denke ich ziehe da den Teufel vor...

Da aller guten Dinge drei sind und Powermetal aus Italien meistens gut ist, kam auch die dritte Band Sound Storm aus eben diesem Land. Sie spielten melodischen Powermetal, der allerdings mit härteren Parts gewürzt war und definitiv zum Headbangen einlud! Hört einfach mal rein! Der einzige Kritikpunkt meinerseits ist, dass das Keyboard relativ weit hinten auf der Bühne platziert war. Wieso ist das ein Kritikpunkt? Nun ja, werft einen Blick in unsere Galerie. ;)

Den Abschluss des Abends machte natürlich der Headliner Haggard mit einer zweistündigen Show die sowohl Metal- als auch Klassikhörer begeistern konnte! Die Bühne war durch das Orchester relativ voll besetzt; zwei große Kerzenständer an den Seiten sorgten für gemütliche Stimmung. Zu Beginn der Show kündigte Frontmann Asis Nasseri erst einmal eine Ballade an - wer nach dieser Ankündigung erstmal cleanen Gesang erwartet hat, wurde schnell eines Besseren belehrt als der Song mit gegrowlten Lyrics begann. Aber gerade dieser Mix aus Klassik und auch etwas härteren Metalelementen macht Haggard so interessant. Auch ein neuer Song vom für dieses Jahr geplanten neuen Album wurde gespielt. Mittelalterfans konnten sich über Herr Mannelig, den wohl von den meisten Mittelalterbands gecoverten Song, freuen und dabei den Frontmann hautnah erleben - wozu auf der Bühne stehen wenn man auch einfach samt Gitarre in die Menge gehen und von dort aus spielen kann! Da die mexikanische Sängerin auf der Tour nicht dabei ist, fiel "Hijo de la Luna" leider aus, aber dafür gab es ein Klassiksolo bei dem sowohl Drums als auch Gitarren Pause hatten und das Orchester zeigen konnte, dass es auch reine Klassik spielen kann. Den Abschluss des Konzerts machte Awakening the Centuries - ein Song, der auf keinem Haggard-Konzert fehlen darf. Die Rufe nach einer Wall of Death wurden zum Glück ignoriert - Headbanging und normales Moshen ist bei dem Song sowieso viel passender.

Insgesamt waren es ein tolles Konzert mit vier Bands, die sich definitiv nicht verstecken müssen und gerne auch mal (wieder) auf einer Wacken-Bühne stehen könnten...

Fotos vom Konzert könnt ihr euch in unserer Galerie und auf der Homepage unseres Fotografen anschauen.