Out & Loud 2016 - so war es
11. Juli 2016, 20:19 - festival, nachbericht, out-and-loud - geposted von ThiefMasterDas Out & Loud Festival 2016 ist vorüber. Nach über drei Tagen Hitze, Metal und in der Regel auch kaltem Bier kehrt wieder Ruhe auf dem Autohof Strohofer ein. Aber gehen wir nochmal ein paar Tage zurück. Neben der Opening Night am Donnerstag begann freitags das eigentliche Festival; nach einigen kleinen Änderungen an der Running Order durften die Beggars die Open-Air-Mainstage einweihen.
Fünf Minuten nach Ende ihres Gigs hatte man die Wahl zwischen der Indoor Stage und der Newcomer Stage - die diesjährigen Spielzeiten waren so organisiert, dass es grundsätzlich keine Überschneidungen mit der Mainstage gab. Definitiv eine gute Idee, denn es ist für kaum eine Band angenehm sich das Publikum mit einem der Headliner teilen zu müssen. Auf beiden Bühnen blieb es eher hart und thrashig, genau wie auch bei der nachfolgenden Band Antipeewee auf der Mainstage.
Freunde des Alternative-Metals gingen danach zur der Newcomer Stage, auf der Soulbound spielten.
Etwas melodischer und heidnischer ging es auf der Mainstage weiter, es war Zeit für die Pagan-Metaller von Dvalin. Danach kamen Power-Metal-Fans dann endlich auch auf ihre Kosten. Gloryhammer sangen auf der Indoor Stage von Einhörnern, brennenden Universen und feuerten allgemein eine Show ab, die man nicht verpassen durfte! Danach hatte die melodischere Richtung des Metals leider wieder Pause. Pain und Kataklysm sind definitiv etwas für Freunde des härteren Metals, aber Crowdsurfer (und somit auch die Securities) hatten Spaß, rief der Frontmann von Kataklysm doch explizit zum Crowdsurfen auf, "damit die Securities auch was zu tun haben".
Kommen wir aber zum Headliner des Abends (und zumindest für mich auch zum Headliner des Festivals): Powerwolf. Muss man einfach kennen. Muss man live gesehen haben! Und das am besten mehrfach. 90 Minuten Metal-Messe vom Feinsten, einschließlich Pyros, Flammenwerfern und vielen lustigen Ansagen von Frontmann Attila. Wer danach noch nicht genug hatte konnte auf der Indoor Stage zu Delain gehen - definitiv eine gute Band, aber an die Power (no pun intended!) der Wölfe kamen sie nicht ran. Das könnte aber durchaus daran liegen, dass die Menge vom vielen Mitsingen zuvor ausgepowert war.
Am zweiten Tag wurde die Mainstage von den Excrementory Grindfuckers eingeweiht. Wenn man sie in eine Stilrichtung einordnen müsste, würde man am besten einen neuen Stil "Grindfuck" einführen - denn alles andere passt nicht. Teils wurde ins Mikro gegrunzt, teils liefen Ballermanmelodien mit entsprechenden Texten ("drum fahr'n wir auch so schnell, wir woll'n noch ins Bordell") im Hintergrund. Kurzum, ein lustiges Allerlei bei dem man einfach nur Spaß haben musste und alles nicht so ernst sehen durfte. Das hat auch gut funktioniert, in der Menge wurde gut mitgegröhlt und die Stimmung war gerade für einen Opener top.
Weiter ging es dann auf der Newcomer Stage mit Devil's Musement. Meistens hört es sich auf der Bühne ja eher thrashig an, insofern war ich angenehm überrascht, da Folk-Metal mit Akkordeon-Tönen zu hören. Später gab die Band noch Met aus, aber auch ohne Bestechungsgesöff kann man sie nur empfehlen!
Den Anschluss machten Kissin' Dynamite auf der Mainstage. Erwartungsgemäß spielten sie einige Songs aus ihrem neu erschienenen Album Generation Goodbye aber auch ältere Hits wie "Money, Sex & Power".
Nun bestand die Qual der Wahl... Pagan-Metal von Black Messiah (immer wieder gut und mit dem ein oder anderen lustigen Song wie dem "Söldnerschwein" zwischendrin) auf der Indoor Stage oder die cornflakessüchtigen Texas Cornflake Massacre-Zombies auf der Newcomer Stage. Gut, dass man problemlos zwischen den Bühnen hin und herlaufen konnte da alle relativ nah beieinander waren!
Die Mainstage bot danach Rage und trotz einem fast kompletten Wechsel des LineUps (alle außer Sänger und Bassist Peavy Wagner) kamen Rage-Fans auf ihre Kosten.
Female-Fronted-Symphonic-Metal gab es später mit Epica; ebenfalls auf der Mainstage. Deutlich härter (leider nicht kühler!) wurde es danach auf der Indoor Stage mit Eisregen. Neben einigen neuen Songs wie der Panzerschokolade gab es natürlich auch Klassiker wie die Elektro-Hexe die auf keinem Eisregen-Konzert fehlen darf.
Der Headliner des Samstags auf der Mainstage war Kreator - Thrash-Fans kamen definitiv auf ihre Kosten, und wer eher melodischere Stilrichtungen mochte, konnte in Ruhe bei einem Bierchen auf Korpiklaani warten, welche kurz nach Mitternacht auf der Indoor-Stage spielten.
Am dritten Tag ging es mit Thrash aus Griechenland los: Die Suicidal Angels spielten als Opener auf der Mainstage. Nun ja, Thrash-Fans kamen sicher auf ihre Kosten, ich will und kann nichts zu der Show sagen da ich sie weder gesehen habe noch sehr bewandert in Sachen Thrash bin. Direkt im Anschluss konnte man jedoch indoor der Hitze entgehen und guten Hard-Rock von Sergeant Steel hören. Direkt danach hatte man jedoch einen sehr guten Grund namens Finntroll wieder nach draußen zur Mainstage zu gehen. Harte aber dennoch melodische Klänge die zum Headbangen und Crowdsurfen einluden - und natürlich durfte auch der Klassiker Trollhammaren nicht fehlen! Aufgrund der extremen Hitze und auch der Tatsache, dass alle Bühnen danach sehr thrash- und core-lastig waren ließen wir es ruhig angehen und kamen abgesehen von einem kurzen Abstecher zur Newcomer Stage erst wieder für Sonata Arctica auf die Mainstage. Trotz Blick in die Sonne, die gerade direkt auf die Bühne schien, zogen die Finnen eine tolle Show ab, die das Herz jedes Power-Metallers höher schlagen ließ! Den Abschluss für uns machte die polnische Band Behemoth, die schon wegen ihrer Show sehenswert war.
Als Fazit kann man eigentlich fast das Gleiche Fazit wie beim letzten Jahr wiederholen: Es war ein tolles Festival und auch die Infrastruktur war super. (Autobahnzufahrt, Tankstellenshop, Burger King und Subway direkt daneben). Mein einziger Kritikpunkt ist, dass dieses Jahr, zumindest vom Gefühl her, deutlich mehr Thrash-Metal gespielt wurde. Aber das ist ja immer eine Frage des Geschmacks. Ich bin mir sicher, dass ein anderer Redakteur bei einem entsprechend anderem Line-Up einen ähnlichen Satz mit "Power" statt "Thrash" geschrieben hätte...
Die Fotos gibt es wie immer in unserer Galerie und bei MetalSpy.